Seit dem 10. Oktober 1810 gab es in Berlin
einen Lehrbetrieb an der Universität Unter den Linden, erst 1828
bekam die Alma Mater ihren Namen: Friedrich-Wilhelm-Universität.
Zu den Hörern zählten neben Heinrich Heine auch
Karl Marx (1818 bis 1883) und Friedrich Engels (1820 bis 1895).
Die Gelehrten stellten stets die Crème de la Crème unter den
deutschen Intellektuellen: Fichte, Hegel,
Feuerbach, Schleiermacher,
Gauß, Helmholtz,
Mommsen, Koch,
Virchow, Slaby,
Sauerbruch. Max Planck arbeitete in einem bescheidenen
Raum im Ostflügel, fast versteckt am Ende eines langen
Ganges liegend. Dort konzipierte er auch das Referat,
das er am 14. Oktober 1900 vor den Mitgliedern der Deutschen
Physikalischen Gesellschaft im Physikalischen Institut an
der Dorotheenstraße (heute steht an dieser Stelle der
Neubau des ARD-Hauptstadtstudios von SFB und WDR) hielt.
Planck war sich über die Folgen im Klaren. Er verglich
seine "Quantentheorie" mit den Entdeckungen eines Issak Newton. Gut drei Jahrzehnte später war die deutsche Wissenschaft an ihrem Tiefpunkt angekommen. Nichtarische Beamte verloren mit einem Gesetz vom 7. April 1933 ihren Arbeitsplatz und waren in den Ruhestand zu versetzen. Zu denen, die emigrieren mussten, gehörten neun Nobelpreisträger: Albert Einstein, Gustav Hertz, Erwin Schrödinger, Eugene Wigner, Dennis Gabor, Fritz Haber, Peter Deybe, Max Delbrück und Boris Chaim. Einige von ihnen gingen in die Vereinigten Staaten und trafen dort auf andere Emigranten, mit denen sie gegen Hitler eine neue Waffe schmiedeten: die Atombombe. Plancks Sohn Erwin wurde im Januar 1945 als Hitlerverschwörer hingerichtet. Max Planck, der von 1938 an alle Ehrenämter niederlegen musste, übernahm Ende 1945 die Leitung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die noch zu seinen Lebzeiten in "Max-Planck-Gesellschaft" umbenannt wurde. Er starb am 4. Oktober 1947. |