Via Triumphalis Der Berliner Prachtboulevard erstreckt sich vom Brandenburger Tor/Pariser Platz bis zur Schlossbrücke, hat eine Länge von 1,5 Kilometern und ist stattliche 60 m breit. Kurfürst Johann Georg ließ 1573 einen Reit- und Jagdweg vom Berliner Stadtschloß zu den kurfürstlichen Tiergärten errichten. Der Reitweg wurde 1647 unter Kurfürst Friedrich Wilhelm befestigt und nach holländischem Vorbild mit Linden und Nussbäumen bepflanzt. Die Straße hieß seiner Zeit „Erste Straße“, dann „Neustädtische Allee“, dann „Dorotheenstädtische Allee“. Erst 1734 folgte die Umbenennung in „Unter den Linden“. Ab 1740 ließ Friedrich II. das Forum Fredericianum mit Opernhaus (heute Staatsoper Berlin), die St. Hedwigs Kathedrale (erste katholische Kirche Berlins), die königliche Bibliothek und das Prinz Heinrich Palais (heute Humbold Universität) errichten. Zu dieser Zeit war der westliche Teil der Straße noch durch bürgerliche Wohnbauten geprägt. Im repräsentativen Teil kamen Schinkels Neue Wache und die Schlossbrücke hinzu, den östlichen Abschluss bildet das von Langhans umgestaltete Brandenburger Tor und Gottfried Schadows Quadriga. Erst während der Gründerjahre nach 1871 entwickelte sich die Straße zu einer Flaniermeile mit Hotels, Restaurants, Cafés und vornehmen Geschäften. Das damalige Hotel Adlon wurde 1906 erbaut. Bereits zuvor entstanden die Prunkhotels „Royal“, „Imperial“ und das „Grand Hôtel de Rome“. Im 2. Weltkrieg wurden alle diese Hotels und u.a. die Kaisergalerie, das Café Bauer, die Konditorei Kranzler, das Restaurant Hiller, und die Habelschen Weinstuben zerstört. In 40 Jahren DDR wurden einige Bauten restauriert, so z.B. das Reiterdenkmal Friedrich II., einige Lücken wurden mit Zweck- und Verwaltungsbauten meist im 60er-Jahre-Stil geschlossen. Repräsentativer Höhepunkt war der Neubau des Vorzeige-Grand Hotels (heute The Westin Grand Hotel) an der Ecke Friedrichstraße zur 750-Jahr-Feier Berlins. Seit der Wende 1989 wurden „die Linden“ nach und nach wieder zur Prachtmeile umgestaltet. Es entstanden Bauten des Deutschen Bundestages, des ZDF (im Zollernhof) und das Lindencorso. Der Pariser Platz wurde nach Öffnung des Brandenburger Tores wieder in seinem ursprünglichen Grundriß angelegt. Die Grünanlagen hier und Unter den Linden selbst wurden nach historischem Vorbild neu gestaltet und durch moderne Straßenmöbel der Firma Wall, vom Architekten Joseph-Paul Kleihues ergänzt. |
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Sehen und gesehen werden Einer der ersten Neubauten Unter den Linden nach der Wende war das Haus Pietzsch (Nr. 42). Miteigentümer Reinhard Müller erkannte sofort was den „Linden“ gegenüber den historischen Erzählungen fehlte – ein „vernünftiges Caféhaus“. Schließlich gewann er das zu West-Berliner Zeiten legendäre Café Einstein hier eine Dependance zu eröffnen. Mittlerweile ist das Café besonders bei Politikern und Journalisten so beliebt, dass es dem Original in der Kurfürstenstraße in Sachen „sehen und gesehen werden“ den Rang abgelaufen hat. Weitere Gastronomen ließen nach dem Erfolg nicht lange auf sich warten. Schräg gegenüber eröffnete das Dressler eine Filiale und ein paar Meter neben dem Einstein das „Lindenlife“. Inhaber Stephan Vogel hat sich Unterdessen nicht nur mit seinem Restaurant, Weinkeller und Kommunikationszentrum im Haus des Bundestages einen Namen in der ganzen Stadt gemacht. Als Generalsponsor hat er Vodafone für die wunderschöne von Boehlke inszenierte Weihnachtbeleuchtung der Linden gewonnen und erntet jedes Jahr weit über Berlin hinaus Lob und Anerkennung. Nicht weit davon entfernt präsentiert das Nante-Eck typische Berliner Speisen. Absolute Topcuisine mit dem Qualitätssiegel Cuisine Avantgarde Classique bietet das Sterne Restaurant Margaux von Michael Hoffmann Unter den Linden 78 / Wilhelmstraße. Gleich um die Ecke kann man bei Starbucks den Ausblick auf des Brandenburger Tor genießen. Am anderen, östlichen Ende der Straße kann man Kaffee ganz anders genießen. In den herrlich restaurierten Räumlichkeiten des Opernpalais befindet sich das Operncafé mit seiner wunderschönen Terrassen und Gartenbereichen sowie exklusiven Räumlichkeiten (Salon Königin Louise, Prinzessinnen Saal, Opertreff) für Feiern jeder Art und Größe. Im Spätsommer findet hier jährlich das Gauklerfest und in der Adventszeit ein beliebter Weihnachtsmarkt statt. |
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Edel residieren Neben dem in den 90er Jahren wieder errichteten „Adlon“ am Pariser Platz gibt es weitere Möglichkeiten edel und mit faszinierendem Ausblick an Berlins erster Meile zu logieren. Im „The Westin Grand Hotel“ ist schon alleine die große Freitreppe in der Lobby einen Besuch wert und man ist direkt in der Shoppingwelt der Friedrichstraße. Schräg gegenüber im „Hotel Unter den Linden“ kann man noch in die Weite des davor liegenden Platzes und den Ausblick auf das Haus der Schweiz genießen, doch auch diese letzte freie Lücke Unter den Linden wird bald bebaut. Im Wiederaufbau befindet sich derzeit bereits das „Grand Hôtel de Rome“, welches eines der luxuriösesten Hotels der Stadt werden soll – die Eröffnung ist für 2006 geplant. Wenn Sie ganz woanders ein Hotel suchen, bietet Ihnen die World of TUI die ganze Welt der Reisen. |
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Automobile, Porzellan und andere Kostbarkeiten präsentiert der Volkswagen Konzern von Seat bis Bugatti alle Marken des Hauses und veranstaltet im Neben den vielen, teils imposanten Botschaften (Russland, Weißrußland, Polen, Bulgarien, Frankreich, bald am Pariser Platz auch die USA) und den Bauten des Deutschen Bundestages haben sich über die Jahre auch wieder Geschäfte Unter den Linden angesiedelt. Im LindencorsoAutomobil Forum das ganze Jahr über interessante Events. Nicht minder spektakulär werden französische Autos und Spezialitäten im Peugeot Avenue präsentiert. Fast nebeneinander streiten „KPM – Königliche Porzellanmanufaktur“ und „Meissner Porzellan Unter den Linden“ um die Gunst der Kundschaft. Lacoste hat Ecke Friedrichstraße seinen Flagshipstore in der Hauptstadt und einige Meter weiter gibt es in der „Loewe Galerie“ TV-Geräte vom Feinsten. Die publikumsträchtige Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße haben auch T-Punkt und den Medea Geschenke und Souvenirshop bewogen Filialen zu eröffnen. Souvenirshops gibt es alle paar Meter Unter den Linden, sei es der „Deutsche Bundestag Shop“ oder der „ZDF-Shop“. Der größte ist jedoch die „Berlin Story“. Hier können Sie sich gleich noch über die Geschichte Berlins und für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses am Schlossplatz informieren. Ein paar Blöcke weiter kommen im „Auktionshaus am Brandenburger Tor“ täglich die tollsten Dinge unter den Hammer. Gegenüber im Adlon haben sich viele exklusive Shops angesiedelt. Bei Werner Scherer bekommt der Mann von Welt alles, was er braucht, vom Maßanzug über Hemden, Krawatten bis zum passenden Taschentuch. Nebenan gibt es bei Leicht Juweliere und Leysieffer Confiserie ganz unterschiedliche Kostbarkeiten. |
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Kultur Pur Unter den Linden dürfte mit der Staatsoper und der Komischen Oper wohl die weltweit einzige Straße mit zwei Opernhäusern sein. Genau zwischen beiden Häusern gelegen bietet die Deutsche Guggenheim mehrmals jährlich wechselnde Ausstellungen. Am östlichen Ende der Linden befindet sich hinter dem Lustgarten das Unesco-Weltkulturerbe, die Museumsinsel mit Pergamonmuseum, Altes Museum, Nationalgalerie und Bode Museum. Auch der Berliner Dom und die Übrigbleibsel des Palastes der Republik sind Standort von Konzerten und wechselnden Events. Komfortable Parkplatze für den Besuch aller Kultureinrichtungen finden Sie im unterirdischen Parkhaus von Q-Park zu speziellen Parktarifen. |
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Umbau geht weiter Vor den Forum Fredericianum, nebst Baustelle Grand Hôtel de Rome, werden die Linden gerade komplett umgebaut, die Bürgersteige erweitert und die Fahrbahn verschmälert. Am anderen Ende der Straße wird gerade der erste Teil der Kanzler-Bahn U55 realisiert, die bis 2010 einen kompletten Umbau der Linden zur Folge haben wird, um den Alexanderplatz mit dem Lehrter-/ Haupt-Bahnhof zu verbinden. Genau in der Mitte der Linden errichtet die Bayer AG gerade Unter den Linden 32-34 ein Geschäfthaus. Die Entwicklung der Linden geht also weiter... |
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